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Tobrien

Tobrien

Weit im Osten des Kaiserreichs pflegt die Provinz Tobrien ihre eigenen Traditionen. Vom Herzen des Reiches mit seinen zivilisierten Fürstenhofen trennen Tobrien die Schwarze Sichel und die Trollzacken. Nach Norden hin bieten die Drachensteine und die Sümpfe der Misa natürliche Grenzen. Auf dem Landweg ist Tobrien daher nur auf wenigen Straßen zu erreichen. Zur See jedoch wirkt sich die lange Küste am Perlenmeer – dessen nördlicher Teil nicht ohne Grund Tobrische See genannt wird – vorteilhaft aus. Mit Ilsur, Mendena und Beilunk besitzt die Provinz gleich drei bedeutende Häfen.

Tobrien ist ein wildes Land. Umso wichtiger sind die Ritter, die entsprechend den Bedürftigen gemäß der zwölf Tugenden ihres Standes beistehen und zugleich die Herrschaft der Herzöge mit dem Wolfsschild durchsetzen. Gerechtigkeit, Mut, Geduld, Barmherzigkeit, Frömmigkeit, Weisheit, Demut, Hoffnung, Selbstbeherrschung, Mäßigung, Beständigkeit und Minniglichkeit sind die Ideale, auf die der Knappe bei seiner Schwertleite den Eid leistet. Vor allem aber strebt er nach Ehre – in Turnieren, im Dienst für seinen Lehnsherrn, aber auch durch das Vollbringen von Heldentaten.

Die Wälder und Gebirge Tobriens sind Heimat von Geheimnissen und seltsamen Wesen. An heiligen Steinen verehren die Druiden die Erdmutter Sumu, Drachen hüten ihre Horte und auch Einhörner soll es hier geben.

Die Machenschaften des Magiers Galotte brachten vor fünf Jahren eine Katastrophe über Tobrien: Mehr als tausend menschenfressende Oger fielen über die Provinz her. Diese Streitmacht konnte zerschlagen werden, aber die Folgen sind noch deutlich sichtbar. Landstriche sind entvölkert, ganze Städte verwüstet. Wo andere Menschen verzweifeln würden, hilft den Tobriern ihr Starrsinn: Ein Tobrier weicht nicht, und so macht man sich allerorten an den Aufbau, der sicher noch Jahre in Anspruch nehmen wird.


Warunker Hütten

Warunker Hütte

Reisende auf einsamen Wegen brauchen vor allem zwei Dinge: einen trockenen Schlafplatz und Verpflegung. Beides bieten die Warunker Hütten, unbewohnte Häuser, die jedem offen stehen. Hier findet man einfache Betten und einige Vorräte, um sich ein Mahl zu bereiten. Meist gibg es zudem einen Kamin oder einen Ofen – einerseits für das Backen oder Kochen, andererseits, um in kalten Nächten zu wärmen.

Es wird erwartet, dass diejenigen, die die Warunker Hütten benutzen, vor der Weiterreise die Vorräte für nachfolgende Gäste auffüllen. Als der Göttin Travia gefällig gilt es, darüber hinaus Ausbesserungsarbeiten vorzunehmen. Dagegen ist es ungehörig, sich länger als nötig häuslich einzurichten und so bedürftigen Reisenden den Platz zu nehmen.

Warunker Hütten sind oft kleine Blockhäuser, aber auch andere Unterkünfte, wie verlassene Gehöfte oder ausgebaute Höhlen, kommen infrage.


Ysilia

Ysilia

Die schöne Lage am Yslisee kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Tobriens Hauptstadt ein Trümmerfeld ist. Kaum einen Stein hat die Horde der Menschenfresser auf dem anderen gelassen. Der größte Teil des ehemaligen Stadtgebiets ist für immer aufgegeben, der Herzog residiert nicht mehr hier. Dennoch soll Ysilia neu erstehen: Inmitten der Trümmer, in den Vierteln unmittelbar am Yslisee, werkeln Zwerge und Menschen daran, die Stadt wieder bewohnbar zu machen. Die Magierakademie nimmt wieder Schüler an, und dem Sonnengott baut man einen prächtigeren Tempel als zuvor.

Der Bedarf an Handwerkern, besonders an Steinmetzen und Zimmerleuten, ist immens. Auch sonst fehlt es an vielem. Travias Haus bietet noch einen erbarmungswürdigen Anblick, und der einzige Gasthof, das Graf Hagen, kann den Reisenden noch nicht einmal einen Stall für ihre Tiere bieten.

Und nächtens ... Im Grunde stehen die Trümmer Ysilias auf einem Totenanger. Wo so viele gewaltsam aus dem Leben gerissen wurden, kann es nicht verwundern, dass einige Seelen keine Ruhe gefunden haben.


Das Tal der Türme

Tal der Türme

Nominell zählen die Drachensteine zu Tobrien, aber jeder weiß, dass hier weder der Herzog noch sonst ein Mensch herrscht. Apep der Ewige, ein Kaiserdrache, beansprucht dieses Gebirge. Von denen, die es passieren wollen, fordert er Tribut. Dauerhafte Siedlungen duldet er nur sehr selten.

Das Tal der Türme mit seinen vier Dörfern mag zu unwichtig sein, um den mächtigen Drachen zu stören. Hier, in der Nähe des Raulsjochs, lebt man abgeschieden vom Rest der Welt. Die Bauern hüten Ziegen, es gibt eine Brauerei, die Wirtshäuser versorgt – alles, was man für ein bescheidenes Leben abseits von Kriegszügen und den Ränken der Mächtigen braucht, ist vorhanden.

Die Bewohner des Tals halten den Sitten ihrer Vorfahren die Treue, manchmal sogar strenger, als von diesen überliefert. Beispielsweise achten sie so streng auf das Magieverbot des Herrn Praios, dass sie Kindern, die eine angeborene Neigung zur Zauberei zeigen, verbrennen. Könnte das einem Bannstrahler noch gefallen, folgen sie doch auch Sitten, die selbst dem stengsten Angehörigen des Sonnengottes Zornesfalten in die Stirn graben würden ...


Ilsur

Ilsur

In Ilsur genießt Peraine, die Göttin des Ackerbaus und der Heilkunst, besondere Verehrung. Wohl deswegen sind die in einem Ring um die Stadt angeordneten Felder mit Palisaden geschützt.

Die Stadt liegt im Mündungsgebiet des Dogul, was sich auch in den Stadtteilen zeigt, die oft aus über Brücken oder auch nur durch Fähren miteinander verbundenen Inseln bestehen. Berühmt ist die Herzog-Kunibald-Brücke, die in die Süderstadt führt. Die Baronin dagegen residiert auf der Burg Klippenstein, die als sehr wehrhaft gilt.


Mendena

Mendena

Mendena ist der wichtigste Hafen der Haijäger des Perlenmeers. Hier treffen erfahrene Harpuniere auf wagemutige Kapitäne, die ausfahren, um Tiger- oder gar Ifirnshaie zur Strecke zu bringen. Beinahe alle Teile dieser Tiere finden Abnehmer, die auch aus fernen Ländern hierher fahren. So schätzt man die Augen der Räuber der Tiefsee in Al'Anfa als Delikatesse, und kleingeriebene Haifischzähne sollen die träge Manneskraft wiederbeleben.

Mendena besitzt auch eine Werft von gutem Ruf, in der die kaiserliche Flotte Galeeren zimmern lässt. Überhaupt zeigen die Seestreitkräfte des Mittelreichs hier oft Präsenz. Derzeit werden sie aufgestockt, um den Umtrieben der Piraten Herr zu werden.

Wahrzeichen von Mendena ist ein Standbild Jarlaks des Waidmanns, eines Heiligen der Firunkirche. Auf einem Hügel, den man von vielen Orten in der Stadt sehen kann, reckt die Statue triumphierend das Schwert in die Höhe, das zuvor eine Rotte Goblins erschlagen hat.