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Der hohe Norden

Erst nördlich der Arjolfsspitze beginnt für die Eismeerfahrer der Norden. Hier geht man auf Robbenjagd oder stellt den Walen nach. Die Kundigen kennen die Stellen, an denen das Packeis aufbricht und Fahrrinnen öffnet. Nivesen versorgen die Wenigen, die den Weg in die weiße Einsamkeit finden, mit ihren Hundeschlitten. Auch noch weiter in der Kälte, in der Klirrfrostwüste, gibt es Geheimnisse, die ihrer Entdeckung harren ...


Die Arjolfsspitze

Hetmann Arjolf war ein thorwalscher Drachenführer, der vor etwa vierhundert Jahren lebte. Er umrundete als Erster die Insel der Schneeschrate, eine Heldentat, die Skalden noch heute in Sagas besingen. Auch Asleif Phileasson informiert sich vor der Fahrt mithilfe von Arjolfs Reiseaufzeichnungen.

Wegen seiner vielen furchtlosen Vorstöße in das Eismeer hat man ein markantes Kap nach Arjolf benannt: die Arjolfsspitze. Für jene, die die Einsamkeit des Nordmeers schätzen, die die Klarheit des Frosts und der Weite lieben, die auf Robbenjagd gehen oder mit ihren Schiffen die Handelsrouten durch die treibenen Eisfelder befahren, gilt sie als Beginn dessen, was sie ›den Norden‹ nennen.


Das Versorgungslager bei den Knorren

Versorgungslager Knorren

Die beiden Knorren Auerochse und Walross hat man den Ottas der Wettkämpfer mit Ausrüstung für das ewige Eis vorausgeschickt. Ihre Besatzungen errichteten ein Lager, das der Witterung einigermaßen standhielt.

Die Besatzungen haben die Schiffe über einen Presseisrücken gezogen, um sie von der unsicheren Packeiskante zu entfernen. Dort haben sie einen Hügel aus Brucheis errichtet, um darauf ein weithin sichtbares, rotes Signalfeuer zu entzünden. Sie Schneehütten einiger nivesischer Händler stehen südöstlich der Knorren. Die Thorwaler haben diese vergleichsweise komfortablen Unterkünfte nachgeahmt. Die Knorren haben für die Rückfahrt Heu geladen, mit dem die zweizahnigen Kopfschwänzler gefüttert werden sollen. Die ursprüngliche Fracht wartet östlich der Schneehütten unter beschwerten Planen auf die beiden Kapitäne, die dort alles vorfinden, was sie für die Reise und das Überleben im ewigen Eis benötigen.


Die Insel der Schneeschrate

Schneeschrat

Diese drittgrößte Insel Aventuriens ist von Vulkanen und Schluchten geprägt und ständig vom Packeis umgeben. Auch das felsige Land ist vereist, wo unterirdisches Feuer es nicht wärmt. Wo jedoch das Magma heiß aus dem Boden quillt, kann Leben gedeihen. So sieht man bisweilen Vögel zwischen den Aschewolken der Vulkane fliegen.

Dies ist das Land der Schneeschrate. Der Körper dieser Riesen ist mit weißem Pelz bedeckt, der sie auch bei tiefster Kälte schützt, wenn sie auf dem Eis nach Robben jagen. Dabei verständigen sie sich mit Grunzlauten. Ist das bereits eine Sprache? Sie benutzten Knüppel und werfen mit Felsen. Macht sie das zu mehr als Affen?

Unbestreitbar sind sie perfekt an das Leben im kargen Norden angepasst. Ob sie wissen, wo man die zweizahnigen Kopfschwänzler findet, nach denen die Oberste Hetfrau verlangt? Ob im Guten oder im Bösen – Phileasson und Beorn müssen sich mit diesem Volk, über das so wenig bekannt ist, auseinandersetzen, um ihre Aufgabe erfolgreich zu lösen.


Das Heiligtum der alten Götter

Eissegler

Im hohen Norden, wo die Zeit gefriert, erhebt sich eine Felsnadel vor der Insel der Schneeschrate. Eine schmale Treppe führt auf ein Plateau.

Dort, umgeben von der Weite des Himmels und der Kälte über dem Eis, sind die Statuen von vier Gottheiten aufgestellt: Pyr’Dakon, der Drache der Elemente, Nurti, die das Leben gibt, die luchsköpfige Zerzal, die es nimmt und Orima, die einem jeden blind sein Schicksal zumisst. Gibt es noch jemanden, der sie verehrt? Ihre Namen scheinen beinahe verweht, selbst unter den Elfen.

Jede der Statuen hält einen Kristall, und in ihrem Halbkreis steht ein Altar, in dessen Platte eine Mulde eingearbeitet ist. Doch welche Gabe ist angemessen für die Götter einer verlorenen Vergangenheit?


Das Grab im Eis

Ein Hügelgrab inmitten von Eis und Kälte. Sechzig Schritt durchmisst es. Die Wacht der Eisblöcke, die es umstehen, scheint unzuverlässig, denn der Einstieg ist aufgebrochen.

Oder ist das ein vorschnelles Urteil? Seltsam, dass die Schneewehen dieses Grab nicht zudecken ... Wer hat es errichtet? Und wann? Niemand erinnert sich, dass hier jemals Menschen gelebt hätten. Selbst Hetmann Arjolf ist vor vierhundert Jahren nicht so weit nach Norden vorgedrungen. Ist es also noch älter – und dennoch ohne Anzeichen natürlichen Verfalls?

Die eingerammte Tür kündet davon, dass jemand dieses Grab ungebeten betrat.

Doch dass er es auch wieder verließ – darauf gibt es keinen Hinweis ...


Der Himmelsturm

Ist er der Ort, an dem das Firmament aufgehängt ist, sodass Himmel und Erde sich voneinander trennen, wenn er zerbricht? Ist er der Pfad, den die Götter genommen haben, um in die Welt zu gelangen? Oder die Brücke, über die die Himmelswölfe in die Nacht hinausgerannt sind, sodass ihre Augen nun als Sterne herableuchten?

Der Himmelsturm taucht in Sagen auf, die so alt sind wie die Runensteine der Hjaldinger. Oder noch älter? Erzählten schon andere von ihm, bevor die ersten Menschen aventurischen Boden betraten?

Jedenfalls ist er den Orks der großen Steppe ebenso bekannt wie den Elfen an den milden Auen des Yaquir. Von dort kam Galandel mit ihren Gefährten, um die legendäre Schönheit zu erkunden, die sie an diesem Ort vermutete. Außer ihr fanden alle den Tod, lange bevor sie das Ziel erreichten. Wie soll man auch dorthin gelangen? Dort gibt es nur die weiße Kälte, nichts wächst, nichts lebt so hoch im Norden – und wenn doch, muss es sehr fremd sein ...

Als Phileasson und Beorn diesen mythischen Ort erreichen, lernen sie, dass alle Sagen Wahrheit enthalten – und doch keine die finsteren Geheimnisse zu benennen wagt, die der Himmelsturm birgt.