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Das Sargassomeer

Sargassomeer

Vierhundert Meilen südöstlich von Maraskan erstreckt sich ein riesiges Tangfeld, dessen Strudel schon viele Schiffe an sich gezogen, aber kaum eines wieder freigegeben hat. Niemand weiß, wieso es immer weiter anwächst. Inzwischen durchmisst es wenigstens einhundert Meilen.

Während es in den Randgebieten des Sargassomeers noch viele freie Wasserflächen gibt und man natürliche Kanäle nutzen kann, sofern man den Rumpf sorgfältig von Anlagerungen säbert, ist in den Verdichtungsgebieten kaum noch ein Vorankommen möglich. Im Kerngebiet sind Tang und Algen so massiv verklumpt, dass man sich zu Fuß auf dem Schlick bewegen kann, ohne befürchten zu müssen, durchzusacken und im fauligen Wasser unter dem Pflanzenteppich zu landen. Diese Zonen sind nicht konzentrisch, sondern in Spiralarmen angeordnet.

Der Tang kommt in vielen Varianten vor, die sich in Färbung und Gestank unterscheiden. Die meisten sind ohne spezielle Behandlung nicht gefahrlos zu verzehren, und viele sondern Dämpfe ab, die Haut und Augen angreifen. Treibgut, wie Baumstämme oder auch Tierkadaver, tragen ebenfalls zur Landschaft bei, die ansonsten einem sich träge bewegenden Hügelland gleicht.

Von den gestrandeten Schiffen mitgebrachte Ratten haben sich zu großen Schwärmen vermehrt. Würmer und Krebse bieten ihnen ebenso Nahrung wie den Möwen, die hier in vielen Sorten vorkommen.

Auch Monstrositäten bevölkern dieses Gebiet, das weder Land noch Meer ist. Unter diesen sind die Perlmorfus, die Hornsplitter aus Muskelknoten verschießen, noch eher harmlos zu nennen.

Nächtens ziehen Lichter durch den Tang, deren Ursprung unklar bleibt und mit dem Stöhnen in Verbindung stehen mag, das der Wind immer wieder heranträgt. Dass es in diesem Land Geister gibt, wird niemand bezweifeln ...


Boronsstolz

Schiffstyp_Zedrakke

Dieser Viermaster ist überraschend gut erhalten. Das Schiff sitzt zwar im Tangmeer fest, erscheint aber unbeschädigt. Dennoch ist es vollständig von seiner lebenden Besatzung verlassen.

Die Boronsstolz fuhr unter al'anfanischer Flagge und sollte Bauholz aus dem Bornland in die Schwarze Perle des Südens transoportieren. Das Logbuch dokumentiert einen Halt im maraskanischen Boran, bevor das Schiff während der Namenlosen Tage in den Sog des Sargassomeers geriet.

Ein kleiner Boronschrein mit einem wertvollen Bildnis von Velvenya Karinor zeugt nicht nur von Frömmigkeit, sondern auch von Loyalität, gehörte doch der Segler dem Grandenhaus Karinor. Rätselhafter ist das große Wandgemälde in der Kapitänskajüte.


Donnersturm

Schiffstyp_Schivone

Nicht ohne Grund wählte Vespertilio Organo diesen prächtigen Dreimaster als seine Basis. Das hochbordige Schiff ist gut erhalten und bietet mit Vorder- und Achtertrutz sowie mehreren Decks reichlich Wohn- und Lagerraum. Hier sind neben den menschlichen Sklaven des Magiers auch seine Lederschwingen untergebracht. Sorgfältig angelegte und eifersüchtig gehütete Vorräte, die aus neu eintreffenden Schiffen ständig ergänzt werden, decken die profanen Bedürfnisse. Ein alchimistisches Laboratorium und andere Räume, die einer dunkleren Verwendung gewidmet sind, ermöglichen Vespertilio magische Betätigungen in Theorie und Praxis – weit abseits all jener, die seiner Hybris in der Vergangenheit Grenzen setzten.

Unweit dieses Schiffs liegt ein weiteres Wrack, das bis zur Reling in den Tang eingesunken ist. Alle Aufbauten wurden entfernt, sodass sein Deck nun wenig mehr als einen beplankten, einigermaßen ebenen Boden bietet – ideal für ein thorwalsches Lager.


Prinzessin Emer

Schiffstyp_Bireme

Die mit zwei Ruderdecks ausgestattete Galeere ist – abgesehen vom zerstörten Ruder – weitgehend unbeschädigt. Das kaiserliche Kriegsschiff verfolgte Piraten ins Sargassomeer, bis es selbst nicht mehr zu entkommen vermochte.

Aufgrund seiner Lage innerhalb des Sargassomeers erregt das Schiff wenig interesse bei den hier aktiven Parteien. Diese Ungestörtheit mag für manch ein Vorhaben von Vorteil sein ...


Übermorgenland

Dieses große Handelsschiff ist sehr gut erhalten, selbst die Masten sind noch weitgehend intakt, ja, sogar Segel sind noch vorhanden. Das mag seinen neuen Bewohnern zu verdanken sein: Die Speispinnen verteidigen ihr Zuhause. Von hier aus ziehen sie auf Raubzug aus, und auch wenn ihre Beute sich nicht mehr regt, schlägt vielfach noch ein Herz in dem Körper, den sie in den Laderaum tragen. Sie sind nicht allein auf der Übermorgenland – aber ihre Mitbewohner bringen Warmblütern ebenso wenig Mitleid entgegen wie sie selbst.


König Arkos

Schiffstyp_Thalukke

Diesem Schiff sieht man an, dass es ausgeschlachtet wurde. Planken wurden abgerissen, die wertvolle Ladung geplündert. Doch anders als andere Schiffe wurde dieses danach nicht dem Schicksal überlassen, fortan unbeachtet im Würgegriff des Tangs zu ersticken. Es dient nun einem finsteren Geist als abgeschiedener Ort, an dem er Gewerken nachgehen kann, die er selbst vor seinen ergebenen Sklaven verheimlicht. Dazu benötigt er auch lebende Ingredienzien, die nun in Käfigen an Bord des Zweimasters ihrer Verwendung harren.


Bodrinslust

Schiffstyp_Kogge

Viele Berufe braucht es, um ein gutes Schiff zu bauen. Bei der Bodrinslust taten sich die Holzfäller hervor: Kaum irgendwo im Sargassomeer findet man bessere Planken. Das ist auch den Bewohnern dieses verfluchten Ortes aufgefallen, und so klafft nun ein großes Loch der Steuerbordwandung. Für die in Amphoren transportierte Ladung interessierte man sich dagegen weniger. Einige der Gefäße sind zerbrochen. Nicht nur Wind und Wetter forderten Tribut. Auch die Möwen, die dieses Schiff als Nistplatz nutzen, gehen nicht gerade umsichtig zu Werke, wenn sie um Schlafplätze balgen.


Walbergsend

Die Tatsache, dass das Beiboot dieses großen Handelsschiffs nirgendwo zu entdecken ist, nährt die Hoffnung, dass sich einige seiner Besatzungsmitglieder retten konnten. Die Reichtümer im Laderaum – vor allem exwuisiter Marmor – mussten sie jedoch zurücklassen.

Das Schiff befindet sich in gutem Zustand, weswegen Vermis Gulmaktar es desöfteren nutzt. Vor allem, um sich mit Neuankömmlingen zu treffen, die er noch nicht einschätzen kann. Dazu hat er die Einrichtung an die Schräglage des Holk – er scheint im Sinkvorgang über Bug erstarrt – auszugleichen. So hängt der große Speisetisch an Seilen von der Decke, und die Beine von Stühlen sind oftmals unterschiedlich lang gesägt.


Argarons Stolz

Schiffstyp_Schivone

Auch dieses riesige Schiff wird nie wieder in See stechen. Würde es aus dem Tang befreit, müsste es unweigerlich sinken. Ein Riss trennt das Heck beinahe vollständig ab.

Im Tangmeer bietet es jedoch eine brauchbare Basis. Der hohe Rumpf lässt sich nicht unauffällige erklettern und bietet zudem vom Deck aus eine sehr gute Rundumsicht. In den großen Laderäumen genießt man zudem einigermaßen Schutz vor der Witterung.

Diese Vorzüge haben schon viele Bewohner des Sargassomeers genutzt. Ihre Leichen – oder was die Nager davon übrigließen – finden sich noch an Bord. Doch nicht alles von ihnen ist tot ...


Tubaikans Zorn

Schiffstyp_Zedrakke

Dieses Schiff ist wahrlich eines Fürsten würdig, war die Zedrakke doch einst das Flaggschiff des Emirs von Thalusa. Dieser entkam dem Sargassomeer auf einem fliegenden Teppich, wobei er seine liebsten Offiziere mit sich nahm – und den Großteil der Besatzung zurückließ.

So fiel das mit mehreren Geschützen bestückte Schiff Vermis in die Hände, der es nun als Basis nutzt. Selbstverständlich hat der geniale Golembauer auch auf astraler Ebene für eine nahezu unüberwindliche Sicherung gesorgt.


Plankenreißer

Schiffstyp_Bireme

Eine verlassene Galeere mit lang gestrecktem Unterdeck. Die Ladung wurde vor langer Zeit geplündert, hier gibt es nichts mehr von Interesse. Dadurch bleibt unbeobachtet, wer hier Pläne schmiedet.


Glückshort

Schiffstyp_Zedrakke

Der Name dieses Schiffes mutet zynisch an, brachte es der Mehrzahl jener, die darauf fuhren, doch schon immer in ein Leben voller Elend: die Sklaverei. Dass das Unglück der Feinde nicht immer eine Erlösung mit sich bringt, beweist das Schicksal der Glückshort, nachdem sie ins Sargassomeer geriet. Zwar gerieten die Sklavenhalter in große Schwierigkeiten. Sie sahen jedoch keine Veranlassung, die Ketten der gefangenen Utulus zu lösen, bevor sie das Schiff verließen. So fand eine andere Macht des Sargassomeers sie wehrlos vor. Und diese Macht ist um ein Vielfaches finsterer, als jeder menschliche Sklaventreiber es sein könnte ...


Anvarion-Dharla

Anvarion-Dharla

Dieses Schiff ist ein Gruß aus einem vergangenen Zeitalter. Von den Hochelfen erbaut, vereint dieses Schiff vollkommende Ästhetik mit hervorragender Seetüchtigkeit. Mit Riemen ebenso wie mit Segeln ausgestattet, handelte es sich um ein hocheffizientes Kriegsschiff, auch wenn – für hochelfische Verhältnisse – nur sparsam Magie in seine Planken eingewoben war. Dass dieses Schiff in den Jahrtausenden, die es im Tangfeld festliegt, mit Ausnahme der Masken kaum verfallen ist, mag man als Nachwehen der hochelfischen Kunst deuten. Doch die Tatsache, dass es vollständig von Spinnweben umhüllt ist, mag auf die Macht seiner neuen Besitzer hindeuten ...

Das Hauptdeck besteht im Wesentlichen aus einem drei Schritt breiten Steg, der Bug und Heck miteinander verbindet. Daneben liegt das Ruderdeck offen. Neben Kabinen und einer Kombüse befinden sich auf dem Schiff auch mehrere Lagerräume.


Perlenglanz

Schiffstyp_Kogge

Nur noch die Achtertrutz und einige Spanten wehren sich hier gegen das Vergehen. Alles andere ist vergangen. Augeschlachtet, eingesunken in den Tang, zersetzt, verrottet ... Nahrung geworden für das unersättliche Totenmeer.